Das Meer bedeutet Zugehörigkeit, Heilung und Abenteuer für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, dennoch ist es für viele aufgrund körperlicher, geistiger oder psychischer Einschränkungen unerreichbar. PADI setzt sich seit langem dafür ein, entsprechende Hürden zu überwinden, damit auch Menschen mit Behinderung unsere Meere erkunden und schützen können.

Vom 1. bis 7. Dezember 2025 feiert PADI die zweite Adaptive Diving Week, bei der bemerkenswerte Taucherfahrungen und das Engagement von PADI Dive Centers, Resorts und Pros im Mittelpunkt stehen, die Taucher* empowern, Inklusion fördern und einen breiteren Zugang zu den lebensbereichernden Erlebnissen des Tauchens ermöglichen.


drei Taucher mit und ohne Behinderungen erkunden gemeinsam einen Kelpwald in Kalifornien

Die Bedeutung des adaptiven Tauchens

Weltweit lebt jeder sechste Mensch – etwa 1,3 Milliarden – mit einer Behinderung. Für viele ist der Zugang zu Aktivitäten wie dem Tauchen und Freitauchen eingeschränkt, obwohl dadurch nachweislich Heilung, Selbstbestimmung und Fortschritte bewirkt werden können. „Als ich die Gelegenheit dazu bekam, hat das Tauchen mein Leben verändert – von ‚Nein, du kannst das nicht‘ zu ‚Ja, du kannst das’“, berichtet Fraser Bathgate, PADI Global Adaptive Consultant. „Im Wasser erlebe ich eine Freiheit, die ich an Land nicht habe, eine dynamische 360-Grad-Beweglichkeit, die der Rollstuhl nicht zulässt.“

PADI wurde mit der Überzeugung gegründet, dass die Meere für alle zugänglich sein sollten. Für Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen, Paralympioniken, Wirbelsäulenverletze und viele weitere ist das Tauchen ein Weg zur Heilung und Veränderung.

„Dieser inkludierende Ansatz ist mehr als eine Philosophie – er ist tief in den Ausbildungsprogrammen und in der weltweiten Tauchcommunity von PADI verwurzelt“, sagt Katie Thompson, PADI Senior Director of Environment and Sustainability. „Im Laufe der Jahre konnten wir damit den unterschiedlichsten Menschen ermöglichen, von den Freuden und Vorteilen des Tauchens zu profitieren. Dabei ist das Meer nicht nur ein Ort der Erholung, sondern bietet auch Raum für emotionale und körperliche Genesung.“


Eine Taucherin probiert im Schwimmbad eine Tauchmaske an.

Die Inklusion verankern

Der schülerzentrierte Ansatz von PADI bedeutet, dass prinzipiell jeder Kurs adaptiert werden kann. „Es spielt keine Rolle, ob Tauchschüler offensichtliche oder verborgenere Probleme haben, alle brauchen bis zu einem gewissen Grad adaptive Techniken“, sagt Eric Albinsson, PADI Instructor Development and Training Executive.

Um auch weiterhin Inklusion im Tauchsport zu verankern, hat PADI zwei Specialty Kurse eingeführt:

  • Adaptive Techniques Specialty (2017): Ergänzt die Instructor-Ausbildung: Das Bewusstsein für verschiedene Fähigkeiten wird geschärft und die Anwendung adaptiver Lehrmethoden optimiert, damit es allen möglich ist, das Tauchen und Freitauchen gefahrlos auszuüben.
  • Adaptive Support Diver: Als Tauchbuddy lernt man, Tauchpartner mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen effektiv zu unterstützen. Dieser Kurs richtet sich an Brevetierte ab 15 Jahren mit HLW- und Erste-Hilfe-Ausbildung, er vermittelt Teamarbeit und Selbstsicherheit unter Wasser.

Zudem hat PADI im Jahr 2023 die Auszeichnung zur PADI Adaptive Service Facility eingeführt. Sie wird an PADI Dive Centers & Resorts vergeben, die sich erfolgreich für die Bereitstellung von adaptiven Dienstleistungen und Infrastrukturen einsetzen. Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss das Personal in adaptiven Techniken geschult sein, eine spezielle Ausbildung für Taucher mit Behinderungen muss zur Verfügung stehen und das Unternehmen muss barrierefreien Zugang zu Verkaufsbereichen, Unterrichtsräumen, Pools und Booten ermöglichen. Bis dato bieten weltweit bereits über 60 Adaptive Facilities diese Art der Inklusion und heißen Tauchbegeisterte mit unterschiedlichsten Fähigkeiten willkommen.


Tauchende mit und ohne Behinderung lachen und erzählen auf einem Boot in Neuseeland

Adaptive Diving Week: Jahr Zwei

Die PADI Adaptive Diving Week bietet Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie man im Tauchsport Leben bereichern und die Branchenstandards anheben kann. Sie feiert Menschen, die Herausforderungen überwinden, um zu tauchen sowie die Pros, die dies ermöglichen. „Mit der Adaptive Diving Week wollen wir ebenso erfolgreich sein wie mit dem PADI Women’s Dive Day“, sagt Thompson. „Wir haben gesehen, wie das Vorangehen von PADI Hürden abbauen konnte und jetzt wollen wir die Tauchbranche stärker und inkludierender gestalten, indem wir die Unterwasserwelt allen zugängig machen.“

Die Adaptive Diving Week ist eine Initiative im Rahmen der PADI Pillars of Change ‚Menschen & Menschlichkeit‘ und Teil von PADIs kontinuierlichem Engagement dafür, das Tauchen weltweit inkludierender und barrierefreier zu gestalten. Dieses Jahr folgt die Adaptive Diving Week auf die bedeutungsvolle Veranstaltung Diving for Peace in Zypern, welche in Zusammenarbeit mit dem Paralympischen Komitee Zyperns veranstaltet wurde. Paralympioniken aus aller Welt kamen zusammen, um die transformative Kraft des Tauchens zu erleben und eine starke Botschaft der Einheit und Hoffnung weiterzugeben. „Wir freuen uns darauf, die Dynamik der Veranstaltung auf Zypern auch in den Dezember mitzunehmen,“ sagt Thompson. „Indem wir dem adaptiven Tauchen eine weitere Woche widmen, können wir mehr Bewusstsein dafür wecken und mehr Menschen am Tauchsport teilhaben lassen.“


Ein Taucher mit Behinderung und zwei Adaptive Support Divers sitzen vor dem Tauchen am Bootsheck.

Bei der PADI Adaptive Week mitmachen!

Die zweite PADI Adaptive Diving Week steht bevor, so dass jetzt der passende Zeitpunkt ist, um zu ermitteln, wie du zur Inklusion beitragen kannst. Vielleicht wäre der Adaptive Techniques Specialty der passende Kurs für dich, du könntest auch deine Tauchschüler dazu anregen, Adaptive Support Divers zu werden oder auf die Auszeichnung zur PADI Adaptive Services Facility für dein Unternehmen hinarbeiten. Schau dir das Adaptive Techniques Marketing Toolkit an, mit dem du überzeugend präsentieren kannst, wie du adaptive Techniken in deinen Kursen und Dienstleistungen einsetzt.

Dieses Jahr gibt es vom 1. bis 7. Dezember bietet jedes Regional Team ein besonderes Angebot für die Kurse Adaptive Techniques Specialty und Adaptive Support Diver an. Sprich mit deinem Regional Team für mehr Infos. Das ist die perfekte Gelegenheit, Instructors sowie Tauchschüler weiterzubilden und die adaptiven Angebote deines Unternehmens zu erweitern.

So kannst du mitmachen:

  • Deine Erfahrungen feiern. Teile über die sozialen Medien, die lokale Presse und weitere Kanäle mit, wie du Lebenswege durch adaptives Tauchen bereits bereichern konntest.
  • Online aktiv werden. Verwend die Hashtags #padi und #adaptivetechniques, um die Bewegung während der Woche anwachsen zu lassen.
  • Ein Event ausrichten. Ob es sich um einen Tauchgang im Meer, einen Workshop oder eine Informationsveranstaltung handelt – oder um Schwimmbadtauchgänge in kälteren Klimazonen – biete deiner Community Möglichkeiten an, das adaptive Tauchen hautnah kennenzulernen.
  • Deine Erlebnisse teilen. Teile uns deine Vorgehensweisen, inspirierenden Berichte und Veranstaltungspläne mit, damit wir helfen können, diese in unserer weltweiten Kommunikation hervorzuheben.

Jede inkludierende Aktion von dir trägt dazu bei, dass unsere Meere allen Mitmenschen zugängig sind und sie in sie abtauchen, sie erkunden und sie für kommende Generationen schützen können. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unsere Meere für alle ein Ort der Zugehörigkeit werden.


*In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich einbezogen, soweit es für die Aussage erforderlich ist.


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