„Als Tauchprofis haben wir den Klimawandel und andere schädigende Einflüsse auf die Gesundheit unserer Meere direkt vor Augen. Dadurch richtet sich unsere Perspektive auf den Schutz des empfindlichen Gleichgewichts der marinen Ökosysteme.“ Wahrscheinlich findet dieses Zitat von Anna Frey bei vielen Taucherinnen und Tauchern großen Anklang.
Wer die Meere liebt und von ihnen lebt, fragt sich meist auch, wie sie noch besser geschützt werden können. Das Team vom Tauchshop Diver‘s Paradise in Florida fühlt sich für den Schutz der Korallenriffe und Ökosysteme verantwortlich, die für den Geschäftsbetrieb sowie für das Leben von zentraler Bedeutung sind. So kam es, dass im Sommer 2021 ein Nachhaltigkeits-Team gebildet wurde, das ‚Office of Environment and Sustainability‘.
Dieses Team ist dafür zuständig, die Nachhaltigkeits- und zum Meeresschutzstandards innerhalb der Tauchgemeinschaft zu verbreiten und anzuheben. Dafür werden gemeinschaftsbasierte Systeme für den verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt geschaffen und gefördert. Anna Frey ist Chief Sustainability Officer bei Diver‘s Paradise. Sie spricht mit PADI über die Motivation zur Nachhaltigkeit und über die Vorteile, die die Einrichtung eines Nachhaltigkeits-Teams für das Tauchgeschäft mit sich bringt.
Folgend findest du drei gute Gründe für ein Nachhaltigkeits-Team in deinem Tauchgeschäft.
1. Du schützt die Umwelt und unseren Planeten
Der wichtigste Grund dafür, ein Nachhaltigkeits-Team zu benennen, ist der Schutz unserer Umwelt und unseres Planeten. Ein Nachhaltigkeits-Team befasst sich mit den wichtigen Aufgaben, die Werte deines Unternehmens zu festigen, Nachhaltigkeits-Initiativen zu koordinieren und den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt in der lokalen Tauchgemeinschaft zu fördern. Diese lokalen Maßnahmen unterstützen das globale Bestreben nach einer nachhaltigeren und stabileren Welt. Das Nachhaltigkeits-Team bei Diver‘s Paradise setzt sich zum Beispiel dafür ein, dass ökologische und soziale Prinzipien, kommunale Kompetenzentwicklung, Öko-Tourismus und Nachhaltigkeit in allen Tauchaktivitäten berücksichtigt werden.
Was bereits erreicht wurde:
- Das Unternehmen konnte nachhaltige und umweltfreundliche Initiativen umsetzen, wie zum Beispiel den Verbrauch von weniger Einweg-Plastik im Shop (sie verkaufen Trinkwasser des Herstellers JUST) sowie in der Lieferkette.
- In Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Sporthafens, den das Unternehmen nutzt, wurden auf dem gesamten Gelände Recyclingbehälter aufgestellt.
- Diver‘s Paradise bietet außerdem Workshops zu Korallenerkrankungen und Korallenbleiche an und arbeitet daran, eine Erlaubnis zur Wiederaufforstung der Mangroven auf dem Gelände der Tauchbasis zu erhalten.
2. Du gehörst der Nachhaltigkeits-Community an
Der zweite Grund ist dein Anschluss an eine größere Community sowie die Bildung einer lokalen Community, der sich weitere Unternehmen und Taucher* anschließen können. Anna berichtet: „Unsere Maßnahmen verbinden uns mit einer großen Nachhaltigkeits-Bewegung und führen zu Beziehungen mit lokalen Interessenvertretern, mit denen wir gemeinsame Umweltziele verfolgen können.“ Diver‘s Paradise arbeitet dafür mit verschiedenen Organisationen und der örtlichen Universität zusammen:
- Debris Free Oceans ist eine in Miami ansässige Organisation, die sich für eine plastik- und abfallfreie Lebensführung einsetzt und Unterwasser-Clean-Ups anbietet, um den örtlichen Korallenriffen zu helfen.
- Das Rescue a Reef Programm der University of Miami führt den Wiederaufbau von Korallen mit Bürgerwissenschaften zusammen, um die örtlichen Korallenriffe zu bewahren sowie einfach zugängliche und inkludierende Möglichkeiten zur Teilnahme an der Meeresforschung und am Meeresschutz zu bieten.
- Das Shark Research and Conservation Programm der University of Miami erforscht Haie und ermöglicht Studierenden und anderen Interessierten mit Ausfahrten zur Markierung von Haien auf den Booten von Diver‘s Paradise, Erfahrungen in der Feldforschung und in Bürgerwissenschaften zu sammeln.
- Diver‘s Paradise hat zudem die Umweltschutzkurse von PADI AWARE im Programm, in denen sie ihren Tauchern und Tauchschülern vermitteln, wie wichtig es ist, sorgsam mit unseren Meeren umzugehen.
3. Nachhaltigkeit ist gut fürs Geschäft
Der dritte Grund für ein Nachhaltigkeits-Team ist, dass Nachhaltigkeit gut fürs Geschäft ist. Durch Partnerschaften mit Umweltorganisationen und örtlichen Hochschulen kannst du außergewöhnliche, praxisnahe und lehrreiche Erlebnisse anbieten. Damit sprichst du am Umweltschutz interessierte Kundinnen und Kunden an, die nachhaltig agierende Tauchunternehmen unterstützen wollen. Eine aktuelle Studie von The Reef Foundation spiegelt das starke Interesse wieder, das Taucher an der Unterstützung umweltfreundlicher Tauchanbieter haben. Das bedeutet, dass diese Tauchanbieter von exklusiven Wachstumsmöglichkeiten profitieren, wenn sie neue Marktsegmente erschließen (zum Beispiel durch außergewöhnliche, bürgerwissenschaftliche Programme). Zudem minimieren nachhaltig gestaltete Abläufe die Betriebskosten, da jeder Aspekt des Unternehmens effizienter organisiert wird – vom Wasser- und Stromverbrauch bis zur Lieferkette.
Ein Nachhaltigkeits-Team für dein Tauchunternehmen ist also ein Win-Win: Es hilft unserem Planeten und deinem Unternehmen. Ein Rat von Anna an alle, die ein Nachhaltigkeits-Team aufstellen: „Nehmt euch Zeit, um ein starkes Fundament entsprechend eurer Werte zu schaffen. Wir haben bewusst eine Entwicklungsphase eingeplant, um unsere Werte, Leitlinien und Nachhaltigkeits-Ziele zu definieren, bevor wir Initiativen umgesetzt haben.“
Willst du mehr dazu erfahren? Schau dir Green Fins und die PADI AWARE Conservation Impact Map.
*In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich einbezogen, soweit es für die Aussage erforderlich ist.


