Ebenso wie der Tauchsport haben auch Boote und Bootsausflüge eine hervorragende Sicherheitsbilanz – jedes Jahr verbringen tausende von Menschen (inklusive uns Tauchern) Stunden oder Tage auf kommerziellen und privaten Freizeitbooten, großen und kleinen Passagierschiffen, Kreuzfahrtschiffen und kleinen Wasserfahrzeugen – ohne nennenswerte Vorfälle. Tatsächlich lassen die Statistiken scheinbar darauf schließen, dass man auf einem Boot sicherer ist, als auf der Fahrt dorthin.
Aber wie beim Tauchen gibt es auch auf Booten Risiken. Dazu gehören Brände, die zu Todesfällen an Bord führen können. Bootsbrände unterscheiden sich von gefährlichen Bränden an Land auf mindestens vier Arten:
- Begrenzte Fluchtmöglichkeit. Abseits der Küste ist die See der einzige Ort, einem außer Kontrolle geratenen Feuer zu entkommen – eventuellist ein Beiboot oder Rettungsboot vorhanden und einsatzbereit. Andernfalls bist du im Wasser, egal wie kalt, rau, etc., es ist.
- Sie können sich schnell ausbreiten. Boote bestehen häufig aus vielen brennbaren Materialien auf relativ kleiner Fläche. Feuer können sich dadurch sehr schnell ausbreiten – es gab schon Fälle, in denen die Passagiere wach, alarmiert und aufmerksam an Deck waren und so schnell über Bord springen mussten, dass sie nicht einmal die wenige Schritte entfernten Schwimmwesten greifen konnten.
- Giftiger Rauch in geschlossenen Räumen. Jeder Rauch ist giftig aber Rauch von brennbaren Stoffen wie Treibstoff, Glasfaser, Isolierung, usw. ist besonders giftig und kann jemanden unter Deck schnell außer Gefecht setzen. Auf dem Wasser und an Land sterben die meisten Opfer eher am Rauch als im Feuer.
- Versteckte Brände. Abhängig vom Entstehungsort kann ein Bootsbrand sich unter Deck oder innerhalb einer Sektion ausbreiten und außer Kontrolle geraten, bevor es entdeckt wird.
Wenn wir aktive Maßnahmen ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit von Bootsbränden erheblich zu reduzieren, ist das Brandrisiko generell gering. Wenn die Besatzung also über Brandsicherheit (und alles weitere) informiert, höre zu, lerne und folge ihren Anweisungen.
Die Ursachen der jüngsten Brandtragödien auf Tauchbooten werden noch immer von den Behörden untersucht. Da die meisten Bootsbrände im elektrischen System des Bootes beginnen, gibt es mittlerweile Vermutungen, dass das Aufladen von Batterien diese Feuer direkt (durch eine defekte Batterie) oder indirekt (Systemüberlastung durch zu viele Geräte auf einmal) verursacht haben könnte. Für uns Taucher beinhaltet Brandvermeidung daher insbesondere das umsichtige Aufladen bei der Verwendung persönlicher Geräte, Kameras, Lampen, Unterwasser-Scooter und aller anderen batteriebetriebenen Utensilien.
PADI® und die Tauchgemeinschaft haben kürzlich diesen Ratgeber zu Bootsbränden für Taucher herausgegeben. Darin wird die grundlegende Brandsicherheit beschrieben, besonders in Bezug auf die vielen batteriebetriebenen Geräte, die wir verwenden. Bitte nimm dir einen Moment Zeit, ihn zu lesen und gib den Link über die sozialen Medien an deine tauchenden und bootsfahrenden Freunde weiter. Wie ich erwähnte: Statistisch ist das Risiko eines gefährlichen Bootsbrandes gering und indem wir diesen Vorkehrungen folgen, können wir es weiterhin klein halten – nimm sie daher bitte ernst.
Dr. Drew Richardson
PADI President & CEO
