Faszinierende Begegnungen bringen Verantwortung mit sich.

Als PADI Pros habt ihr vielleicht schon einmal die ehrfürchtige Faszination erlebt, die einen bei der ersten Begegnung mit einem Mantarochen oder Walhai ergreift. Diese Momente schaffen Erinnerungen fürs Leben, begründen eine emotionale Verbundenheit mit dem Meer und inspirieren uns Menschen dazu, das zu schützen, was wir lieben.

Aber leider drängt die Realität: Trotz mehr als einem Jahrzehnt, in dem Mantarochen, Walhaie und Weißspitzen-Hochseehaie unter dem Schutz von CITES Anhang II stehen, gehen ihre Populationen immer weiter zurück.

Laut der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN gehören Haie und Rochen zu den am stärksten gefährdeten Meerestieren der Welt, wobei etwa ein Drittel der Arten vom Aussterben bedroht ist. Überfischung, Beifang, Lebensraumverlust und Klimawandel spielen eine Rolle und ihr langsames Wachstum, ihre späte Geschlechtsreife und ihre geringe Reproduktionsrate bedeuten, dass die Erholung ihrer Bestände ein langwieriger Prozess ist. Wenn wir nichts unternehmen, besteht die Gefahr, dass sie noch zu unseren Lebzeiten aussterben werden.


Zwei Taucher hinter einem Hai

Was ist CITES und warum ist es so wichtig?

CITES steht für ‚Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora‘ und ist auch bekannt als Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Es ist ein internationales Abkommen, das den Handel mit gefährdeten Arten regelt. Viele Regierungen dieser Welt treffen sich alle drei Jahre auf der Konferenz der Vertragsparteien (Conference of Parties, CoP), um über Schutzmaßnahmen zu entscheiden, die direkte Auswirkungen auf gefährdete Wildtiere haben.

Im November 2025 werden die Regierungen auf der CITES CoP20 in Usbekistan über Vorschläge abstimmen, Mantarochen, Walhaie und Weißspitzen-Hochseehaie von Anhang II (nicht unmittelbar vom Aussterben bedrohte Arten) auf Anhang I (stark vom globalen Handel bedrohten Arten) zu verschieben.

Der Schutz nach Anhang I würde jeglichen internationalen Handel untersagen und diesen Arten den größtmöglichen Schutz bieten.


PADI AWARE: Die einzige Stimme der Tauchbranche bei CITES

Die PADI AWARE Foundation setzt sich seit über 30 Jahren konsequent und erfolgreich für Haie und Rochen ein und hat den Schutz von über 104 Arten auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene durchgesetzt. Seit 2013 spielt AWARE eine aktive Rolle bei CITES und stellt sicher, dass die Perspektive der Tauchgemeinschaft – ökologisch, wirtschaftlich und kulturell – am Verhandlungstisch vertreten ist.

Bei CITES 2025 wird PADI AWARE zum wiederholten Mal die einzige NGO sein, die die Tauchbranche vertritt. Aber um zu wirken, brauchen wir die vereinte Stärke der weltweiten Tauchgemeinschaft hinter uns.


Walhai schwimmend

Die globale Petition: 20.000 Stimmen für unsere Meere

Vom 1. bis 21. November 2025 wird PADI AWARE eine weltweite Petition anführen, mit der die Regierungsvertreter* dazu aufgerufen werden, bei allen Vorschlägen zum Schutz von Haien und Rochen mit „Ja“ zu stimmen. Unser Ziel sind 20.000 Unterschriften von Tauchern, Instructors, Tauchanbietern, Partnern, Influencern und Meeresschützern weltweit.

Jede Unterschrift klingt in der vereinten Stimme der Tauchgemeinschaft mit und stärkt die Position von PADI AWARE auf politischer Ebene. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Mantarochen, Walhaie und Weißspitzen-Hochseehaie den höchstmöglichen Schutz unter CITES erhalten.


So können PADI Pros die Initiative ergreifen

Ihr seid authentische Ocean Torchbearer und Vorbilder für viele Taucher. Ihr habt damit die besten Voraussetzungen, um die Tauchcommunity zu aktivieren und diese Kampagne zu stärken. Mit den folgenden Schritten kannst du helfen:

  • Unterschreibe den CITES Business Letter über das Conservation Action Portal.
  • Unterschreibe die Petition hier und teile den Link auch mit deiner Tauchkundschaft und in deiner Community.
  • Kläre darüber auf, warum Mantas, Walhaie und Haie in Gefahr sind und wie CITES-Entscheidungen ihre Zukunft beeinflussen können.
  • Spende für PADI AWARE oder stoße eine Spendensammlung an, um die wissenschaftlich fundierte Interessenvertretung zu fördern.
  • Verbreite die Botschaft innerhalb deiner Community und nutze unsere Marketingvorlagen für deine Kommunikationskanäle.

Jenseits der Politik: Der Global Shark & Ray Census

Politik ist nur ein Teil der Lösung. Um sicherzustellen, dass Schutzmaßnahmen funktionieren, brauchen wir verlässliche Daten – und Tauchende sind ganz besonders gut positioniert, um dazu beizutragen.

Mit der beständigen Partnerschaft und Unterstützung von Blancpain starten PADI und die PADI AWARE Foundation im Jahr 2026 das weltweit größte Programm, bei dem Daten zu Haien und Rochen durch die Tauchgemeinschaft erfasst werden. Über das neue Conservation Action Portal können PADI Pros sowie Freizeittaucher Hai- und Rochensichtungen aufzeichnen und Adopt the Blue™ Standorte überwachen – insbesondere die innerhalb ‚Important Shark & Ray Areas (ISRAs)‘m die von der ‚IUCN Shark Specialist Group‘ ausgewiesen wurden. So sammeln sie aktuelle Daten für die Wissenschaft und die politische Interessenvertretung.

So wie Dive Against Debris® das größte bürgerwissenschaftliche Programm zur Erfassung von Meeresmüll unter Wasser wurde, wird der Shark & Ray Census bestehende Datenlücken schließen und dabei helfen, die Entwicklung von Populationen zu verfolgen, die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen zu messen und die Planung von Meeresschutzgebieten zu fördern.


Banner für die Haie & Rochen Zählung

Wir müssen jetzt handeln

Die Entscheidungen, die auf der CITES CoP20 getroffen werden, können das Schicksal von Mantarochen, Walhaien und Weißspitzen-Hochseehaien auf Jahrzehnte hinweg bestimmen. Als PADI Pros seid ihr mehr als Instructors und Guides – ihr seid Führungspersönlichkeiten, die Faszination zu Aktion werden lassen können.

Unterzeichne die Petition. Teile sie mit deinen Tauchern. Sprecht in euren Kursen und auf euren Booten über CITES. Rufe zu Spenden auf, mit denen die Interessenvertretung und die Wissenschaft gefördert werden.

Gemeinsam, als weltgrößte Tauchgemeinschaft, können wir für unsere Meere Geschichte schreiben und dafür sorgen, dass diese Giganten der Meere auch zukünftig noch Faszination auslösen dürfen.


*In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich einbezogen, soweit es für die Aussage erforderlich ist.


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