Eine aktuelle Umfrage (August 2022) mit 2.400 Tauchern* ergab, dass:
- 95 % finden, dass Tauchanbieter sich stärker für den Schutz der Riffe engagieren sollten.
- 83 % sich im Urlaub zum Schutz der Meeresbewohner weiterbilden wollen.
- 76 % bereit sind, mehr Geld für Nachhaltigkeit auszugeben.
Das sind gute Neuigkeiten, oder? Oder nicht?
Einige Leser werden diese Zahlen skeptisch betrachten: Werden Tauchkunden tatsächlich mehr zahlen? Wollen sie tatsächlich an Umweltschutzkursen teilnehmen? Oder sind das in der Umfragesituation einfach dahergesagte Antworten?
Glaubt man den ersten PADI® Eco Centers, stimmen die Ergebnisse der Umfrage. Bei diesen Tauchanbietern spielt der Meeresschutz eine wichtige Rolle in der Unternehmensführung, was zur Gewinnung neuer Kundengruppen führt, denen die Nachhaltigkeit wichtiger ist, als ein billiger Preis und die ihre Zeit und ihr Geld in Umweltschutzausbildung investieren.
Ob in Spanien, Indonesien, Mexiko, am Roten Meer, auf den Philippinen, in Florida oder Großbritannien – umweltfreundliche Tauchcenter florieren (ebenso wie ihre Riffe). Das belegt das direkte Feedback der Inhaber und Manager einiger der ersten PADI Eco Centers. Von ihnen erfahren wir:
- aus welchen Gründen sie PADI Eco Center werden wollten.
- Unerwartetes auf dem Weg zum Ziel.
- Tipps und Empfehlungen für andere Tauchanbieter.
Für alle, die wenig Zeit zum Lesen haben, gibt es eine Zusammenfassung am Anfang jedes Abschnitts. Oder ihr geht direkt zu den Absätzen ‚So wird man PADI Eco Center‘ und ‚Was muss ich dafür ändern?‘.
Warum ist dein Unternehmen PADI Eco Center geworden?
Zusammenfassung: Alle Inhaber und Manager, mit denen wir gesprochen haben, drückten ein tiefgreifendes Interesse am Umweltschutz aus. Folgend sind einige ihrer Antworten.
Sharifah, PADI Instructor und Inhaberin von Sea Voice Divers, Perhentian Island, Malaysia
Als PADI Eco Center heben wir uns von den Mitbewerbern ab. Wir zeigen damit unser Engagement für die Nachhaltigkeit und den Meeresschutz. Wir setzen Maßnahmen um, durch die unsere unmittelbare Umwelt geschützt und erhalten wird. Zudem arbeiten wir kontinuierlich daran, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und im täglichen Betrieb nachhaltig zu agieren. Als PADI Eco Center profitieren wir vom guten Markenimage, wir können mehr Menschen erreichen und unsere Werte weitergeben.
Michelle Holland, PADI Elite Master Instructor und Dive Centre Manager bei Excel Scuba Tenerife, Spanien
Wir haben unseren Fokus auf den Schutz und Erhalt unserer Umwelt gelegt, weil uns das am Herzen liegt. Außerdem empfinden wir es als unsere Pflicht als Tauchprofis, Wissen zu vermitteln und die Gesundheit der Meere für nachkommende Tauchgenerationen zu bewahren.

Nic Emery, PADI Course Director und Co-Founder bei Fifth Point Diving Centre
Der Meeresschutz steht bei allem, was wir als Tauchcenter machen, im Mittelpunkt. Als wir von der digitalen Mitgliedschaft bei Green Fins und dann dem Konzept der PADI Eco Centers erfuhren, waren wir sofort dabei, denn dadurch bekam alles, worauf wir hinarbeiten, eine offizielle Note.
Sarah O’Gorman, Sales & Marketing Manager bei Red Sea Diving Safari
Als wir davon hörten, dass PADI das Eco Center Programm starten würde, wollten wir unbedingt dabei sein. Wir haben seit unseren Anfängen vor über 30 Jahren intensiv daran gearbeitet, unsere Umweltbelastung zu minimieren und uns auf nachhaltigen Tourismus zu konzentrieren. Wir haben drei PADI 5* Resorts und PADI ist bei unseren Gästen eine angesehene Organisation. Wir wussten also, dass der Einfluss der Marke PADI in Verbindung mit einem Umweltschutzprogramm ein deutliches Signal für unsere Gäste ist, was sich wiederum positiv auf die Umwelt auswirken wird.
Hat euer umweltfreundlicher Fokus dazu beigetragen, das Geschäft zu erweitern und neue Taucher zu erreichen?
Zusammenfassung: Viele Eco Centers berichten von einem Zuwachs neuer, loyaler Kunden, da sich die Ansprüche von Tauchern verändert haben. Einige Resorts geben an, dass das Veröffentlichen ihrer Umweltschutzaktivitäten in den sozialen Medien dabei geholfen hat, neue, gleichgesinnte Kunden zu erreichen.
Robert Scales, Co-Founder bei Ceningan Divers
Der Umweltschutz war für uns eigentlich keine Wachstumsstrategie, er war einfach Teil unseres Geschäftsmodells. Aber unser Engagement für unseren blauen Planeten und diverse Initiativen und Auszeichnungen bescherten uns Aufmerksamkeit und Anerkennung. Diese Dinge können dabei helfen, Buchungen zu erhalten, wenn Taucher nach nachhaltig agierenden Anbietern für ihren Tauchurlaub suchen.
Jay Clue, Profi-Fotograf und Gründer von Dive Ninja Expeditions, Mexiko
Die Gäste tendieren immer mehr dazu, nicht nach dem billigsten Angebot zu schauen, sondern auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit des Tauchanbieters zu achten. Sie verstehen, dass es mehr kostet, das Geschäft umweltfreundlich zu betreiben und sie wollen mit ihrem Geld etwas unterstützen, das zum Schutz ihrer geliebten Meere beiträgt. Darüber hinaus wollen sie mitmachen, sie wollen selbst etwas bewegen und das ist schön.
Abdel Salam Awad, PADI Instructor und Gründer von Circle Divers, Ägypten
Über die sozialen Medien berichten wir den Menschen von unseren regelmäßigen Clean-Ups, die wir über und unter Wasser durchführen. Wir hatten schon Tauchgäste, die hier waren, weil sie unsere Beiträge online gesehen haben und weil sie mit einem verantwortungsvollen und engagierten Anbieter tauchen wollen.
Unser Status als Green Fins Dive Centre hat dabei geholfen, neue Geschäfte abzuschließen und wir hatten dadurch Gelegenheit, während der 27. UN-Klimakonferenz bei Mission Blue und The Ocean Agency mitzuwirken.
Michelle Holland, Excel Scuba Tenerife
Wir scheinen eine neue Zielgruppe anzusprechen, die unsere Begeisterung und unsere Gefühle teilt, was wahrscheinlich an unseren Beiträgen in den sozialen Medien liegt.
Rena Hall, Director of Conservation bei Silent World Dive Center, USA
Reisende wollen, öfter als man denkt, etwas zur Gemeinschaft, die sie besuchen, beitragen. Sie verreisen, um Spaß zu haben, aber sie wollen auch etwas lernen, wozu sie an ihrem Heimatort keine Gelegenheit hätten. Sowohl Taucher als auch Schnorchler sind an unseren Angeboten interessiert: Fischidentifikation, wissenschaftliches Tauchen, Wiederaufbau von Korallen und mehr!
Sharifah, Sea Voice Divers
Heutzutage bevorzugen immer mehr Taucher umweltfreundliche Anbieter und viele nehmen als Freiwillige an unseren monatlichen Umweltschutzaktivitäten teil. Das wiederum hat positiven Einfluss auf unser Geschäft und unsere Kundenanfragen.

Magnus M. Nielsen, Manager und PADI Instructor bei Bongo Bongo Divers, Philippinen
Viele Menschen suchen nach verantwortungsvollen Tauchanbietern, die die Natur respektieren. Unsere Erwähnung auf der Green Fins Website führte zu vielen Buchungen und bescherte uns neue Freunde auf der ganzen Welt. Zum Glück scheint es zunehmend im Trend zu liegen, sich umweltfreundlich zu verhalten. Davon profitieren die Tauchcenter, die aktiv mehr Zeit in den Umweltschutz investieren.
Forschern zu helfen, mit Umweltschutzverbänden zusammenzuarbeiten und etwas dafür zu tun, dass die Welt besser wird, führt wie selbstverständlich zu Aufmerksamkeit und Anerkennung, die online – oder über die gute alte Mundpropaganda – verbreitet wird. Es scheint auch das Interesse von Divemaster Trainees und Instructor Kandidaten für unser Tauchcenter zu steigern.
Sarah O’Gorman, Red Sea Diving Safari
Wir haben nicht nur die moralische Verantwortung, Umweltschutz in unseren Geschäftspraktiken zu verankern. Wenn wir den Menschen keinen Umweltschutz vermitteln, werden unsere ursprünglichen Riffe bald verschwinden. Es ist auch aus unternehmerischer Sicht sinnvoll, denn der Umweltschutz wird Kunden auf der ganzen Welt immer wichtiger. Taucher sehen fantastische, unberührte Riffe in Fernsehdokumentationen und das ist es, was sie erkunden wollen. Sie wählen Tauchgebiete, an denen die Natur geschützt wird, denn dort gibt es die Erlebnisse, nach denen sie sich sehnen.

Taucher wollen auch mehr über das Ökosystem unter Wasser lernen und wie sie etwas dafür tun können. Durch Umweltschutzkurse und -aktivitäten können sie sich engagieren und Gleichgesinnte treffen. So wird die Kundenbasis breiter und Gäste kehren immer wieder zurück.
Nic Emery, Fifth Point Diving Centre
Wir haben unsere Nische gefunden. Wir sind das Tauchcenter, das die Meere schützt. Wenn du deine Nische gefunden hast, fängst du an, auf Gleichgesinnte zu stoßen und dann tritt ein Schneeballeffekt ein. In unserem Unternehmen dreht sich buchstäblich alles um den Meeresschutz und davon fühlt sich eine bestimmte Art von Tauchern angezogen.
Wenn du weißt, was dein Unternehmen tut und du deinen Kundentypus kennst, wird das Marketing viel einfacher. Du machst keinen Wettbewerb mehr über den Preis, denn du bietest etwas total anderes an und das Geschäft wächst.
Hilft das Engagement für die Umwelt dabei, Mitarbeiter zu halten?
Zusammenfassung: Konkretes Engagement für den lokalen Umweltschutz wirkt sich positiv auf die Mitarbeiterbindung aus. Viele Anbieter berichten, dass ihr Team stolz auf diesen Aspekt des Geschäfts ist.
Sarah O’Gorman, Red Sea Diving Safari
Als Unternehmen umweltfreundlich zu sein hilft uns ohne Zweifel dabei, sehr gutes Personal zu finden und länger zu halten. Die Mitarbeiter entwickeln persönliches Interesse am Unternehmen und dem Standort, wenn sie sehen, dass wir uns kümmern und etwas bewegen.
Dank unserer Umweltschutzmaßnahmen der letzten Jahre sind unsere Riffe in großartigem Zustand, was zu erstklassigen Taucherlebnissen für unsere Gäste führt. Das positive Feedback kommt direkt bei unseren Tauchguides und Instructors an – und das ist natürlich sehr lohnend und erfüllend.
Unser Team hat sich dem Umweltschutz verschrieben. Für sie ist das mehr als einfach nur ein Job.
Matt Reed, Co-Owner bei Evolution Diving, Philippinen
Wir glauben, dass unser aktiver Ansatz im Umweltschutz dazu beiträgt, qualifizierte Mitarbeiter zu halten, die unsere Philosophie teilen. Die meisten Profis der Branche wissen, dass Umweltschutz ein Muss ist, wenn wir unsere Jobs behalten wollen!
Sharifah, Sea Voice Divers
Aufgrund unserer umweltfreundlichen Grundsätze und des positiven Markenimages bleiben gute Mitarbeiter bei uns, oder sie werden auf uns aufmerksam. Unser Team besteht aus begeisterten Umweltschützern, die unsere Werte teilen und geschlossen hinter dem Naturschutz stehen.
Robert Scales, Ceningan Divers
Unsere Mitarbeiter sind hochmotiviert und sehr stolz darauf, dass sie nach den besten Richtlinien innerhalb unserer Branche geschult werden. Wir engagieren uns sehr mit wöchentlichen Workshops, Trainings, Brevetierungsprogrammen, etc. Wir glauben, dass diese Investition in unsere Mitarbeiter zu unserem guten Ruf und unserem loyalen Team beiträgt, das stolz darauf ist, Teil unserer Erfolgsgeschichte zu sein.
Magnus M. Nielsen, Bongo Bongo Divers
Es ist kein Geheimnis, dass die Mitarbeiterfluktuation in Tauchunternehmen weltweit hoch ist. Unsere Bildungsangebote zum Umweltschutz in Verbindung mit den PADI Professional Programmen und enthusiastische, nette Kollegen und Gäste sorgen dafür, dass unsere Mitarbeiter länger bleiben wollen. Zudem wollen viele, die zwischendurch woanders gearbeitet haben, wieder zu uns zurückkehren.
Ich persönlich empfinde Bongo Bongo Divers nicht als ‚Arbeitsplatz‘. Es ist mein Lebensraum, wo ich Zeit mit Dingen verbracht habe, die ich gerne tue. Das scheint der richtige Weg zu sein.
Gab es Schwierigkeiten oder Unerwartetes?
Zusammenfassung: Einige Eco Centers in Urlaubsregionen hatten Schwierigkeiten mit dem Recycling, da vor Ort die entsprechende Infrastruktur fehlt. Es gab aber auch freudige Überraschungen, wie Gäste, die beim Reinigen oder bei Wartungen helfen. Zwei Tauchcenter beschreiben, wie der zusätzliche Aufwand für den Umweltschutz sich langfristig gelohnt hat.
Abdel Salam Awad, Circle Divers
Unsere größte Schwierigkeit hier ist, dass das Leitungswasser nicht als Trinkwasser taugt und wir daher auf Wasser in Plastikflaschen angewiesen sind. Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, dass es günstiger ist, neue Flaschen herzustellen, als sie zu recyceln. In einem Land, in dem das Durchschnittseinkommen sehr niedrig ist, wird jeder gesparte Cent für die Ernährung einer Familie gebraucht. In der breiten Masse wird es sich wahrscheinlich nicht durchsetzen, teureres Wasser zu kaufen, nur weil es in recycelte Flaschen abgefüllt wurde.
In Sharm gibt es keine Recyclinganlage, aber einige Abfälle werden in andere Gebiete transportiert, um dort recycelt zu werden. Wir tragen unseren Teil dazu bei, indem wir den Müll soweit es geht vorsortieren, so dass die Mülltrennung für die Stadtverwaltung einfacher wird. Ich denke, dass Ägypten versucht, das zu ändern und den Bau von vier Abfallsortieranlagen auf der Halbinsel Sinai sowie weitere auf dem ägyptischen Festland plant. Die Zukunft sieht für Ägypten besser aus!
Sharifah, Sea Voice Divers
Für uns war die größte Herausforderung, genügend Platz zu finden, um Plastik- und Aluminiumabfälle zu lagern, bevor sie zum Recycling aufs Festland transportiert werden können. Zudem gibt es kaum umweltfreundliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel im örtlichen Handel. Wir müssen sie online bestellen und anliefern lassen, was unsere täglichen Betriebskosten merklich steigert.

Ara Livia Ardis, Environment Officer bei AquaMarine Diving, Bali
Unsere Gäste schließen sich dem Tauchteam von AquaMarine Bali an, um bei Reinigung, Wartung, Beobachtungen und dem Projekt zum Wiederaufbau von Korallenriffen mitzumachen.
Sarah O’Gorman, Red Sea Diving Safari
In Ägypten liegen die Hürden meistens in der verfügbaren Technologie und den Kosten. Die neuesten Technologien erreichen uns oft erst mit einiger Verspätung und Technologien oder Ausrüstung aus dem Ausland einzuführen ist meist mit weiteren Schwierigkeiten und Kosten verbunden. Zum Glück konnten wir uns mit großartigen Organisationen zusammentun, die uns helfen.
Zu den Veränderungen der letzten Jahre, durch die wir unsere Umweltbelastung reduzieren, gehören das Abschaffen von Einwegplastik, der Austausch unserer Speedboat-Motoren auf Viertakter und der Aufbau einer Farm, um unsere Gäste mit eigenen Produkten zu versorgen. Zudem haben wir auf Solarenergie umgestellt und eine neue, solarbetriebene Wasserentsalzungsanlage installiert, die mit der neuesten Umkehrosmose-Technologie funktioniert.
Magnus M. Nielsen, Bongo Bongo Divers
Den Umweltschutz als Teil der Unternehmensplanung bei Bongo Bongo Divers zu verankern war zunächst schwierig, mit zunehmender Expansion hat es aber dazu geführt, dass Entscheidungen vereinfacht wurden. In einigen Bereichen hat unser Geschäft davon profitiert, dass wir eine möglichst geringe Umweltbelastung als Zielsetzung hatten. Zum Beispiel haben wir, als wir 2017 unser Boot bauten, als erster Tauchanbieter einen geschlossenen Tank für Toilettenabwässer eingebaut. Einige Jahre später wurden geschlossene Abwassertanks auf Booten per Gesetz vorgeschrieben. Unsere von Anfang an meeresfreundliche Entscheidung hat uns erspart, später die Bootstoilette umzubauen und nachträglich einen Abwassertank installieren zu müssen.
Matt Reed, Co-Owner bei Evolution
Das Tauchverhalten der Menschen ist nach wie vor schwierig zu ändern. Einige Menschen sind sehr empfindsam, was ihre Fertigkeiten betrifft. Sie mögen es nicht, wenn man ihnen sagt, dass sie die Korallen treten und dass ihre Tarierung besser sein könnte. Wir mussten Möglichkeiten finden, das wirksam zu kommunizieren, ohne ihre Gefühle zu verletzen. Dazu gehört, dass Mitarbeiter vorbildlich handeln und beispielhaft tarieren.
David Joyce, Co-Owner bei Evolution
Wir haben von Anfang an gemerkt, dass es für örtliche Divemasters schwierig sein kann, mit unseren Gästen über ihre Tarierung zu sprechen (das hat kulturelle Hintergründe). Wir entwickelten dann einen visuellen Leitfaden (siehe unten), der seit 12 Jahren dauerhaft neben unserer Tauch-Infotafel platziert ist.

Unsere Guides gehen diesen Leitfaden täglich mit allen Tauchern durch, inklusive Anfängern, AOW-Schülern, Instructors und sogar denen, die bereits am Vortag mit uns tauchen waren. Green Fins hat diese Übersicht für seine Mitglieder hier auf der Insel übernommen, so dass sie überall am Strand zu sehen ist. Wir hoffen, damit Sprachbarrieren zu überbrücken.
Wie Matt bereits sagte, unser gesamtes Tauchteam verfügt über mustergültige Tarierungsfertigkeiten. Das bemerken auch die Gäste und es beeinflusst andere Guides auf der Insel. Nicht alle, aber einige.
HINWEIS: Studien zeigen:
- 70 % der Taucher berühren bei ihren Tauchgängen das Riff.
- 36 % von ihnen bemerken nicht, dass sie es berührt haben.
- Die meisten Berührungen passieren in den ersten 20 Minuten eines Tauchgangs.
Auf verantwortungsvolles Verhalten hinzuweisen ist eine der wirksamsten Methoden, um Beschädigungen an den Riffen zu verhindern.

So wird man PADI Eco Center
PADI Eco Centers müssen ein starkes Engagement für den Umweltschutz über und unter Wasser zeigen. Dies sind die Mindestanforderungen:
- PADI AWARE Kurse unterrichten und Umweltschutz-Tauchgänge anbieten.
- Teilnahme am Adopt the Blue™ Programm (FAQ).
- Aktive Green Fins Mitgliedschaft.
- Maßnahmen ergreifen, um den (vertraulichen) Green Fins Score zu verbessern oder den ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Tauchanbieter sollten mit mindestens 12 Monaten Umsetzungszeit rechnen, um PADI Eco Center zu werden.
Welche Anbieter sollten den Schritt zum PADI Eco Center nicht anstreben?
Nic Emery, Fifth Point Diving Centre
Wenn ihr euch nicht für den Schutz der Meere begeistert und Umweltschutz im Team keine Verfechter hat, versucht es nicht zu erzwingen. Das grenzt an Greenwashing und die Gäste spüren, dass es nicht authentisch ist.
Ara Livia Ardis, AquaMarine Diving Bali
Leider kommt Umweltbewusstsein nicht von allein, man kann es nicht innerhalb von einem Tag lernen und es ist auch kein Solo-Programm.
Was ist Adopt the Blue?
Adopt the Blue ist das weltweit größte Netzwerk von Unterwasser-Standorten, die von Tauchern betreut werden und dem Umweltschutz dienen. PADI AWARE ermöglicht Tauchanbietern, mit lokalen Maßnahmen am globalen Umweltschutz mitzuwirken. Dabei werden fünf Hauptbereiche des Meeresschutzes abgedeckt: Haie und Rochen, Meeresmüll, Wiederaufbau von Korallenriffen, Klimawandel und der Verlust von Lebensräumen.
Auf Conservation Action Portal der PADI AWARE Foundation erfährst du mehr über das Netzwerk und kannst es dir auf der Weltkarte anschauen. Mit der PADI AWARE App meldest du dich kostenfrei innerhalb von 10 Minuten zur Teilnahme bei Adopt the Blue an.
Du kannst jeden deiner örtlichen Tauchplätze ‚adoptieren‘ und PADI AWARE dadurch:
- mitteilen, dass dieser Tauchplatz wichtig ist.
- helfen, das Ökosystem und örtliche Umweltschutzprobleme zu verstehen.
- entsprechende Umweltschutzmaßnahmen für dein Unternehmen vorschlagen lassen (Kurse, Bürgerwissenschaften, Fördergelder).
- die Identifikation von Orten für regionale, politische Einflussnahme ermöglichen. In Zusammenarbeit mit dir können dann neue Gewässerschutzgebiete und Umweltschutzbestimmungen verwirklicht werden, um deine Geschäftsgrundlage langfristig zu erhalten.
- dein Unternehmen auf der Weltkarte hinzufügen lassen – als Destination für den Meeresschutz!
Was ist Green Fins?
Green Fins ist eine vom PADI Partner The Reef-World Foundation in Zusammenarbeit mit dem UN-Umweltschutzprogramm gegründete Initiative für Nachhaltigkeit in der Tauch- und Schnorchelbranche. Um Green Fins Mitglied zu werden, muss man den Green Fins Verhaltenskodex einhalten.
Wie viele dieser Punkte setzt du bereits um? Eine genauere Erklärung der Green Fins Verhaltensregeln gibt dieses Video (4 min), weitere Beiträge findest du in dieser Playlist.
- Weitere Infos zur Green Fins Mitgliedschaft
- Unter ‚Find a Member‘ findest du aktuelle Green Fins Mitglieder
- Häufig gestellte Fragen zu Green Fins (siehe Ende der Seite)
Inhaber und Manager von Tauchunternehmen zu ihrer Erfahrung mit Green Fins
Zusammenfassung: Die Inhaber und Manager der PADI Eco Centers haben Green Fins umfassend gelobt. Zu den Highlights gehören die zur Verfügung gestellten Materialien für Tauchgäste und Mitarbeiter. Der digitale Auftritt von Green Fins wird als ‚nutzerfreundlich‘, ‚supereinfach‘ und ‚beeindruckend‘ beschrieben.
Schaue dir die Green Fins How to Videos zu folgenden Themen an:
- Briefings mit Umweltschutzaspekt (How to give an environmental briefing)
- Umweltbewusstes Verhalten bei Tauchern fördern (Guiding divers toward environmental best practices)
- Tipps für den Umgang mit UW-Fotografen (How to manage underwater photographers)
- Tipps für umweltfreundliches Reinigen (Environmentally-friendly cleaning tips)
- Alternativen zum Ankern (Alternatives to anchoring)
- Tipps fürs Abfallmanagement (Good garbage management practices)
Sarah O’Gorman, Red Sea Diving Safari
Das Green Fins Programm bietet unserem Tauchbetrieb und unserem Team klare und konsistente Richtlinien, die leicht zu verstehen und umzusetzen sind. Die Praktiken lassen sich einfach in die tägliche Arbeit des Teams übernehmen, ohne große Änderungen in den Abläufen oder hohe Kosten.
Rena Hall, Silent World Dive Center
Über die Green Fins Plattform können wir mit Tauchanbietern und Tauchern weltweit zusammenarbeiten. Wir können die Herausforderungen und die Fortschritte unseres kleinen Familienbetriebs teilen und fühlen uns einer größeren Gemeinschaft angehörig.
Der Green Fins Dive Guide Onlinekurs gehört bei uns zum Mitarbeitertraining und wir regen unsere Gäste dazu an, den Diver Onlinekurs zu machen! Einige unserer Gäste haben noch nie zuvor das Meer gesehen. Mit den Materialien der Green Fins Programme können wir sie auf das ihnen bevorstehende, bereichernde Erlebnis vorbereiten.
Michelle Holland, Excel Scuba Tenerife
Die Green Fins Materialien erklären in einfacher Weise, was man tun und lassen sollte und über die gemeinschaftliche Plattform kann man sich gut mit Gleichgesinnten verbinden und neue Ideen weltweit brainstormen.
Dank der nutzerfreundlichen App bleiben sogar Urgesteine wie ich auf dem Laufenden.
Jay Clue, Dive Ninja Expeditions
Die neue digitale Plattform von Green Fins ermöglicht den direkten Zugriff auf ihren Erfahrungsschatz und die vielen Ressourcen, egal wo man sich gerade befindet. Außerdem werden damit die Analyse der aktuellen Geschäftsabläufe und das konkrete Planen von Verbesserungen unglaublich einfach. Ich wünschte, diese Tools hätten mir schon vor fünf Jahren zur Verfügung gestanden.
Matt Reed, Evolution
Wir sind sehr glücklich darüber, schon seit langem Green Fins Mitglied zu sein. Mit ihren Materialien ist es einfach, den Tauchgästen zu erklären, wie sie sich verhalten sollen und was erlaubt bzw. verboten ist. Es kam auch jemand von Green Fins, um unser Unternehmen zu prüfen und uns konstruktive Tipps zu geben, wie wir unsere Umweltbelastung reduzieren können. Wir waren jahrelang in den ‚Top Ten‘ von Green Fins und sogar manchmal auf Platz 1 (aktuell übrigens auch). Das hat uns viel Kundeninteresse eingebracht und die Leute buchen deswegen bei uns.
Nic Emery, Fifth Point Diving Centre
Wir hätten liebend gern Besuch von einem Prüfer, so wie es in den Green Fins Regionen möglich ist. Das digitale System ist aber auch sehr beeindruckend. Die Punkte des Maßnahmenplans helfen dabei, am Ball zu bleiben und wenn ich einmal nicht so recht weiterkomme, gibt es viele hilfreiche Ressourcen und eine ganze Community, die man fragen kann.
Magnus M. Nielsen, Bongo Bongo Divers
Was müssen wir ändern, um Eco Center zu werden?
Die Auszeichnung hängt von der Durchführung von PADI AWARE Kursen und Umweltschutzprogrammen, sowie deinem individuellen (vertraulichen) Green Fins Score (Kennwert für geringe Umweltbelastung) ab. Das bedeutet, dass die notwendigen Maßnahmen nicht unbedingt für alle PADI Dive Center gleich sind.
In der folgenden Liste findest du Aktionen und Richtlinien, die bei den meisten PADI Eco Centers umgesetzt werden. Sie gibt dir einen Eindruck darüber, was auch du machen könntest. Wie viele dieser Dinge tust du bereits?
- PADI AWARE Umweltschutzkurse unterrichten.
- Kein Einwegplastik mehr verwenden.
- Trinkwasser in wiederverwendbaren Flaschen oder Bechern anbieten.
- Eine ‚Null-Toleranz-Regel‘ für das Berühren oder respektlosen Umgang mit Meeresbewohnern.
- Umweltbewusstsein in Briefings und mit Postern im Geschäft und auf Booten aufbauen.
- Riffverträglichen Sonnenschutz anbieten und den Tauchern erklären, warum sie darauf achten sollen.
- Verschiedene Abfalleimer für die Mülltrennung anbieten (wenn es in deiner Region Recyclingmöglichkeiten gibt).
- Dive Against Debris® und Strand-Clean-Ups durchführen.
- Die Mitarbeiter agieren als Vorbilder: sammeln Müll auf, tarieren erstklassig, etc.
Für einige Tauchanbieter könnte die größte Herausforderung darin bestehen, mehr Umweltschutzkurse und -aktivitäten anzubieten. Die ersten PADI Eco Centers haben diese Maßnahme auf unterschiedliche Weise umgesetzt.
#1 Kurspakete anbieten
Sowohl das Fifth Point Diving Centre in UK als auch Dive Ninja Expeditions in Mexiko bieten AWARE Kurse zusammen mit der Open Water und Advanced Ausbildung an. Bei Fifth Point gehören die AWARE Kurse zum Standardpaket. Bei Dive Ninja können die Tauchschüler wählen, ob sie nur den OW/AOW Kurs oder das Dive Ninja Level 1/Level 2 Kurspaket kaufen.
Wenn du noch keine Erfahrung mit dem Unterrichten von Umweltschutzkursen oder dem Schnüren von Kurspaketen hast, könnten diese Artikel dich interessieren:
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#2 Dive Against Debris
Alle PADI Eco Centers führen im Rahmen des Adopt the Blue Programms regelmäßig Clean-Ups durch. Mit dem Dive Against Debris Specialty (im PADI eLearning® jetzt online erhältlich) können Taucher bestmöglich beim Meeresschutz mitmachen und ihr Umweltwissen erweitern.
#3 Besondere Erlebnisse und Distinctive Specialty Kurse
Jay Clue, Dive Ninja Expeditions
Unsere beliebtesten PADI AWARE Umweltschutzkurse sind Whale Defender, Shark Conservation und Dive Against Debris. Whale Defender ist ein PADI Distinctive Specialty Kurs, den wir entworfen haben, um Tauchern und Nicht-Tauchern mehr über die sanften Riesen, die unsere Gewässer bewohnen und eine wichtige Rolle für die Gesundheit unseres Planeten spielen, beizubringen.
Zudem führen wir diverse Umweltschutzaktivitäten durch. Dazu gehören kürzere Events, wie unsere monatlichen Dive Against Debris Tauchgänge, Zählungen von Meeresbewohnern oder die Auswilderung von Meeresschildkröten mit örtlichen Forschern ebenso wie mehrtägige, bürgerwissenschaftliche Expeditionen, für die Dive Ninja gegründet wurde. Das sind Projekte für Teufelsrochen, den Gestreiften Marlin, Grauwale und unsere ‚Gentle Giants‘ Expedition.
Robert Scales, Ceningan Divers
Im April 2020 haben wir ein Online-Center für Umweltschutztrainings eingerichtet, wo wir eine Serie von neun Workshops zu Umweltschutz und Meeresbewohnern anbieten. Außerdem kann man bei uns die PADI AWARE Kurse und Umweltpraktika absolvieren.

Tipps und Inspiration von den ersten Eco Centers
Magnus M. Nielsen, Bongo Bongo Divers
Durch den Betrieb eines Tauchcenters stehst du beim Riffschutz an erster Stelle. Wenn du dich mitten in die Natur begibst, ist es wichtig, so wenige Spuren wie möglich zu hinterlassen. Es wäre perfekt, wenn die Riffe vom Tauchtourismus profitieren und nicht darunter leiden würden.
Nic Emery, Fifth Point Diving Centre
Jeder Moment ist geeignet, um mit dem Meeresschutz anzufangen. Wenn es keine gesunden Meere mehr gäbe, wären wir schließlich alle arbeitslos. Aus unternehmerischer Sicht weisen sehr viele Daten darauf hin, dass Kunden sich zunehmend für die Umwelt und Nachhaltigkeit interessieren und das könnte dein Wettbewerbsvorteil sein. Aus meiner Sicht ist das eine Win-Win-Situation, also ist es gut, jetzt einzusteigen.
Ara Livia Ardis, AquaMarine Diving Bali
Für AquaMarine Diving Bali war es keine Frage, ob wir PADI Eco Center werden, es war ein Muss. Unsere langfristige Unternehmensvision ist es, so nachhaltig wie möglich zu agieren und uns für die Meere einzusetzen. Nicht nur zum Wohle der Menschen, sondern für unseren Planeten.
Der Umweltschutz sollte sowieso grundsätzlich Teil eines Tauchunternehmens sein. Mit zunehmendem Umweltbewusstsein, besonders innerhalb der Tauchbranche, werden Tauchunternehmen, die nicht dazu beitragen, es langfristig nicht schaffen.
Jay Clue, Dive Ninja Expeditions
Aktuell stehen Schutz und Erhalt der Gewässer unseres Planeten stark im Zentrum des öffentlichen Bewusstseins. Uns eröffnen sich damit unzählige Gelegenheiten, wie wahrscheinlich in sonst keiner anderen Branche.
Taucher verlangen nach mehr, warum sollten wir also nicht einspringen und ihnen das bieten, was sie wollen und neue Verbindungen und Beziehungen zu unseren Gästen aufbauen? Kunden interessieren sich für das, was wir Tauchprofis so gerne vermitteln – wie man Haie schützt oder warum die örtlichen Riffe sich verändern.
Denke mal kurz darüber nach. Du kannst dein lokales Ökosystem schützen und damit geschäftlich erfolgreich sein. Dadurch sorgst du zudem dafür, dass du zukünftig noch bessere Taucherlebnisse anbieten kannst und tust auch langfristig etwas für dein Unternehmen.
Du willst dein Unternehmen zum PADI Eco Center machen? Wende dich an [email protected], um mit Adopt the Blue, Kursen und Umweltschutzmaßnahmen loszulegen. Fragen zu Green Fins Programmen und der Mitgliedschaft sendest du an [email protected].



