Als Teil eines kontinuierlichen Engagements für eine topaktuelle Ausbildung für Taucher und Tauchprofis wurde vor Kurzem der PADI® Instructor Development Course (IDC) aktualisiert. Bei dem überarbeiteten Programm liegt der Schwerpunkt stärker auf interaktiven Workshops, damit Course Director und IDC Staff Instructor sich mehr als Berater und Mentoren einbringen können.
Weniger Vorlesung, mehr Interaktivität
Damit ihnen mehr wertvolle persönliche Zeit bleibt, entwickeln die Kandidaten ihr Basiswissen vor allem im Selbststudium (PADI eLearning®). Mehr Infos über das vollständig aktualisierte Online-Programm gibt es in unserem begleitenden Artikel zum aktualisierten IDC eLearning und im volldigitalen IDC Crew-Pak.
Der überarbeitete IDC ist keine radikale Abkehr von dem bereits etablierten Programm, das Tausenden von Tauchern das Selbstvertrauen und die Fähigkeiten gegeben hat, erfolgreiche Instructor zu werden. Stattdessen wird mit dem überarbeiteten Programm ein interaktiverer Trainingsansatz verfolgt. Anstatt sich einen Vortrag darüber anzuhören, wie man unterrichtet, lernen die Kandidaten, wie ein erfahrener Instructor zu denken. Denn im Rahmen verbindlicher Leitlinien arbeiten sie mit ihren Course Directors und IDC Staff Instructors hier ganz reale Unterrichtsszenarien durch.
In diesem Artikel berichten Course Directors, die den überarbeiteten IDC vor Ort getestet haben, wie sie die neuen Workshops finden und welche Eindrücke sie davon mitgenommen haben. Einen umfassenden Überblick über das aktualisierte Programm gibt es in der 4. Quartalsausgabe des Trainingsbulletins (auf der PADI Pros Site unter Training Essentials). Oder auch in der Zusammenfassung der wichtigsten Änderungen im PADI Pros Blog.
„Ich habe jetzt drei „neue“ IDCs in drei verschiedenen Ländern (Großbritannien, Ägypten und Carriacou in der Karibik) durchgeführt. Alle IDC-Gruppen waren viel engagierter, da sie sich während der Workshops aktiv beteiligen mussten. Ich habe das Gefühl, dass sie das Konzept, wie ein Instructor zu denken, viel früher im Prozess begriffen haben. Das wird ausschlaggebend dafür sein, dass sie kompetente und selbstbewusste Instructors werden.“
– Kerrie Eade, PADI Platinum Course Director, Ocean Turtle Diving and ProDive, Großbritannien„Ein großer Vorteil des überarbeiteten IDC ist es, dass wir dadurch Instructors ausbilden können, die besser auf den Unterricht vorbereitet sind. Wir geben den Kandidaten mehr praktische Erfahrung im Wasser mit und es gibt einen stärkeren Fokus auf realistische Trainingsszenarien. Der aktualisierte Inhalt ist fantastisch und die Struktur des Kurses ist mehr auf die Kandidaten fokussiert und auch umfassender. Das häufigste Feedback, das ich von den Kandidaten bisher bekommen habe, war, dass sie nicht glauben konnten, dass wir so viel durchgenommen und sie selbst so viel gelernt hatten.“
– Holly Macleod, PADI Platinum Course Director, Trawangan Dive, Indonesien„Generell habe ich den überarbeiteten PADI IDC-Kurs wirklich gerne unterrichtet. Es gab viele Workshops aus dem wirklichen Leben, die die Kandidaten realitätsnäher auf den Unterricht vorbereiten als der vorherige IDC. Die Workshops brachten die Kandidaten auch enger zusammen und gaben ihnen vor allem das Gefühl, sich während des gesamten IDC als Lehrkräfte zu fühlen, anstatt nur an einem Kurs teilzunehmen oder bewertet zu werden.“
– Marcel van den Berg, PADI Platinum Course Director Sairee Cottage Diving, Koh Tao, Thailand
Neue Workshops bereiten die Kandidaten darauf vor, wie ein Ausbilder zu denken
Im neuen IDC-Curriculum wird ein auf Szenarien basierter Ansatz verwendet, bei dem die Entwicklung und nicht die Prüfung am Ende im Vordergrund steht. Die Kandidaten arbeiten reale Unterrichtsszenarien durch, wobei ihre Course Directors und IDC Staff Instructors sie durch den Entscheidungsprozess führen. Während dieser Workshops lernen die Kandidaten, wie erfahrene Ausbilder zu denken.
„Ich muss zugeben, dass der Verzicht auf einige Live-Präsentationen (um Zeit für Workshops zu haben) eines der schwierigsten Dinge für mich war, die ich bei diesem überarbeiteten IDC bewältigen musste. Daher war ich sehr zufrieden damit zu sehen, dass die Workshops so gut funktionierten. Dabei bekamen die Kandidaten eine echte Vorstellung davon, wie man „wie ein Ausbilder denkt“. Es fühlte sich echt an, es war großartig für die Teambildung und eine erstaunliche Übung für die Standardprüfung. Später habe ich im IDC einige persönliche (CD) Tipps aus meiner Erfahrung mit Live-Präsentationen hinzugefügt.“
– Marcel van den Berg, Sairee Cottage Diving Koh Tao, Thailand
Die Platinum Course Directors Nico Bergere (All 4 Diving, Phuket, Thailand), Holly Macleod (Trawangan Dive, Indonesien) und Marcel van den Berg (Sairee Cottage Diving Koh Tao, Thailand) sagten uns zu bestimmten Workshops ihre Meinung:
Open Water Training (Nico Bergere) Schüler dazu zu bringen darüber nachzudenken, wie man verschiedene Trainingstauchgänge in verschiedenen Tauchumgebungen mit all den anderen Dingen, die es zu berücksichtigen gilt, plant, ist ein guter Ansatz, wenn man sie darauf vorbereiten will, auf der ganzen Welt zu unterrichten. Die Trockenpräsentation für das Freiwassertraining war sehr hilfreich. Wir haben das Klassenzimmer mit Leinen, Hebesäcken, Kunstfelsen und Korallen ausstaffiert. Das hat viel Spaß gemacht!
Open Water Course Scheduling (Nico Bergere) Ein weiterer sehr guter Workshop. Er hilft den Tauchschülern zu erkennen, dass der Tauchunterricht viel mehr Vorbereitung und Organisation erfordert als man vielleicht bisher angenommen hatte.
Learning and Teaching (Nico Bergere) Mein Favorit war der Learning and Teaching-Workshop. Es ist wichtig für einen Lehrer, ein guter Pädagoge zu sein, aber es ist genauso wichtig, ein guter öffentlicher Redner zu sein, der in der Lage ist, mit der Stimmung und dem Verhalten der Schüler während des Kurses umzugehen. Und das alles, während er sich an die Standards halten und ein gutes Urteilsvermögen demonstrieren muss. Arbeitgeber schätzen einen Ausbilder, der einen großartigen Kundenservice bieten kann. Ich glaube, dass dieser Workshop genau an diesem Punkt ansetzt. Meine Kursteilnehmer hatten viel Spaß beim Durchspielen der verschiedenen Szenarien.
Dive Theory Workshop (Marcel van den Berg) Die Kandidaten haben das Dive Theory eLearning und das Diving Knowledge Workbook vor Beginn der Tauchtheorie-Präsentationen und vor den Workshops (die wir über zwei Tage verteilt durchgeführt haben) abgeschlossen. Am ersten Nachmittag habe ich einen Vortrag über Physik und Physiologie gehalten, weil ein Kandidat nicht viel Zeit zur Vorbereitung hatte und sich Sorgen wegen der Physik machte.
Am zweiten Tag machten wir den neuen Dive Theory Workshop und ich benutzte das neue Course Director Manual Curriculum. Die Kandidaten wechselten sich ab, um sich gegenseitig verschiedene tauchtheoretische Fragen aus dem Diving Knowledge Workbook zu erklären und beizubringen. Das war großartig und gut für die Teambildung, besonders zu Beginn des IDC.
Risk Management and Licensing Workshop (Marcel van den Berg) Risikomanagement fand ich schon immer interessant, weil ich gesehen habe, wie unterschiedlich diverse Fachleute Sicherheitsfragen beurteilen. Ich habe es zu meiner persönlichen Mission als Course Director gemacht, zu versuchen, den besten Risk Management Workshop für meine IDC-Kandidaten zu unterrichten. Denn Wissen und die richtige Einstellung kommen von oben.
Ich konzentriere mich hauptsächlich auf verschiedene Unfälle aus dem wirklichen Leben, die durch die häufigsten „schlechten“ Verhaltensweisen von Divemastern und Instructorn entstehen. Jedoch geht mir oft die Zeit aus, um all die verschiedenen Szenarien abzudecken. Daher war ich sehr erfreut über die neuen IDC eLearning-Präsentationen, die sich sehr auf das Risikomanagement konzentrieren. Ich hatte noch etwas zu wenig Zeit für beides, aber ich habe viel gelernt und weiß schon, wie ich die Zeit beim nächsten IDC besser managen kann.
Advanced Open Water Diver Workshop (Holly Macleod) Der Workshop war großartig und ein massiver Lernvorteil für die Kandidaten. Sie übten verschiedene Kontrolltechniken für Tieftauchgänge, die Kontrolle im flachen Wasser und die Überwachung während des Tauchgangs. Es war auch eine großartige Gelegenheit, verschiedene Tauchplätze außerhalb unseres Standard-Trainingsortes zu nutzen und interessantere, abwechslungsreichere Bedingungen und eine Menge Spaß mit den Kandidaten zu erleben.
Rescue Workshop (Holly Macleod) Wir machten daraus einen ganzen Tag mit einer kleinen Auffrischung am Morgen, um die Techniken vor dem Open Water Workshop am Nachmittag zu wiederholen. Das Ganze machte viel Spaß, war eine unglaublich wertvolle Praxiserfahrung und führte zu großartigen Ergebnissen bei den Rettungslehrvorträgen am folgenden Tag.
Der überarbeitete PADI IDC Kurs – Hauptunterschiede
- Verstärkter Fokus auf Interaktivität einschließlich neuer Workshops (siehe oben)
- Die Kandidaten absolvieren zwei zusätzliche Rettungsszenarien:
- Die Rettung eines in Panik geratenen Tauchers an die Oberfläche.
- Rettung eines nicht ansprechbaren Tauchers aus dem Wasser und Verabreichung von Notfallsauerstoff mit einer Rettungsatemmaske.
- Die neue Betonung liegt auf Durchhaltevermögen – wenn den Schülern gesagt wird, dass sie etwas noch nicht gelernt haben, dann sind Fehler ein positiver Teil des Lernprozesses.
- Die Kandidaten lernen den Umgang mit PADI Digital Produkten und Online-Tools wie dem PADI Online Processing Center (OLPC).
- Die Mindestzahl der erforderlichen Tage hat sich um einen Tag erhöht.
- Wenn die Kandidaten das IDC eLearning absolvieren, beträgt die Mindestanzahl der Tage sechs.
- Wenn der Grundlehrplan durch eine Live-Präsentation vermittelt wird, beträgt die Mindestanzahl der Tage acht.
- Die Kandidaten schließen den größten Teil ihrer Wissensentwicklung über PADI eLearning ab, bevor der persönliche Teil des Kurses stattfindet.
- Das überarbeitete Programm beinhaltet neue Lehrpräsentationsszenarien und Trockenübungen.
Die erweiterte Palette an Szenarien für die Lehrpräsentation bringt die Kandidaten weg von einem formelhaften Präsentationsansatz. Die Präsentationen unterscheiden sich erheblich, sowohl in Bezug auf das Personal als auch auf das Niveau der Teilnehmer/Betreuer. Sie brachten die Kandidaten wirklich dazu, darüber nachzudenken, wie sie das Üben von Fertigkeiten handhaben können. Und sie gaben ihnen weitaus realistischere Situationen zum Nachdenken und Planen, so dass sie den Schwerpunkt mehr darauf legen können, die Weiterentwicklung von Fertigkeiten im Freiwasser voranzutreiben und mit und ohne einen zertifizierten Assistenten im begrenzten Freiwasser und im Freiwasser zu unterrichten.
– Holly Macleod (Trawangan Dive, Indonesia)
Informiere dich weiter oder bereite dich darauf vor, den überarbeiteten IDC zu unterrichten
Lies das 4th Quarter Training Bulletin für weitere Informationen. Darin findest du u. a.:
- Eine vollständige Liste von Änderungen im Standard und aktualisierten Produkten.
- Eine detaillierte Erklärung der Lehrplanerweiterungen
- Überarbeitungen von PADIs Guide to Teaching
CD and IDC Staff Instructor Updates – besuche ein Live-Update, bevor du den neuen Kurs unterrichtest. Alle CDs und IDC Staff müssen ihre Aktualisierungen vor Dezember 2020 abgeschlossen haben.
