Am Wochenende vom 13. und 14. Januar 2018 hat der Schweizer Freitaucher Peter Colat in der Tauchszene Geschichte geschrieben.

Der 46 jährige Zürcher steht seit Mitte Januar als neuer zweifacher Weltrekordhalter im Freitauchen (Freediving oder Apnoe) da. Peter hat gleich zwei neue Weltrekorde ertaucht, unter dem Eis eines zugefrorenen Weissensees in Österreich – einmal sogar ohne Neoprenanzug, nur in Badehosen..

Den ersten Rekordversuch unternahm der eigentlich als Architekt arbeitende Hobbysportler am Samstagmorgen. In der Disziplin Streckentauchen unter Eis, mit Anzug – aber ohne Flossen – erreichte er eine Weite von 110,2 Metern und sicherte sich damit seinen ersten Weltrekord.

Bild: Sabine Kerkau

Für den zweiten Weltrekord in nur an einem Tag, wagte er sich am selben Samstag nach dem Mittagessen noch einmal ins 2°C kalte Wasser. Ohne Neoprenanzug, nur mit einer Badehose bekleidet und ohne die Hilfe von Flossen, tauchte Peter Colat eine Strecke von 80 Metern. «Das sind fünf Meter mehr als der alte Rekord», sagt er stolz. Peter schaffte somit etwas, das vor ihm noch nie jemand überhaupt zu probieren gewagt hatte!

Möchtest du den neuen 2-Fach Weltrekordhalter persönlich kennenlernen und begrüßen? Dann komm doch am Freitag den 26. oder Samstag den 27. Januar 2018 auf die BOOT Show in Düsseldorf. Peter wird am PADI Stand und im PADI Village (3 / F32) anzutreffen sein.

Interview mit dem frischgebackenen Weltrekordhalter:

• Wie bereitet man sich auf so ein Vorhaben unter Eis vor?
Sehr viel im Wasser sein. Anfangs 2-3 mal pro Woche und später immer mehr steigern. Am Schluss jeden Tag und zum Teil sogar 2 mal am Tag.
Aber der grosse Challenge war die Disziplin nur in Badehosen. Dafür habe ich sehr viel trainiert.

• Wie lange hast du für den Weltrekord trainiert?
3 Monate aber dazu muss ich sagen, dass ich immer ein gewisses Level an Training habe.

• In welchen Gewässer hast du dich an die Wassertemperaturen vom Weissensee vorbereitet?
In der Limmat und im Zürichsee.

• Wieviel Team Mitglieder umfasst das Erfolgsteam um Peter Colat?
15 Mitglieder hatte mein Team. Inkl. Freundin 🙂

• Wurde der Notfall mit deinem Team vorab geübt?
Ja sicher. Ich möchte nichts dem Zufall überlassen. Wir haben verschiedene Szenarien probiert. Von keine Luft bis Ohnmacht alles getestet. War auch wichtig für die Helfer. Jeder muss wissen was er zu tun hat.

• Hast du jemals daran gezweifelt dass du es nicht schaffen würdest alle drei Rekorde zu brechen?
War schon ein sehr ambitioniertes Ziel. Aber wenn ich daran gezweifelt hätte, hätte es sicher nicht geklappt. Aber ohne den Richtigen Support wie auch die Unterstützung meiner Freundin wäre es nicht gegangen.

• Warum machst du das Freitauchen nicht als Profi?
Das werde ich viel gefragt. Habe mir das auch schon mal überlegt. Aber glaube, wenn es ein Hobby ist macht es einfach mehr Spass als wenn ich immer muss. Wenn es mein Beruf ist, habe ich noch mehr Druck im Nacken.

• Was bedeutet dir das Freitauchen?
Alles. Es ist meine Passion. Ich geniesse es unter Wasser zu sein und mich frei zu fühlen. Da ich dieses Jahr mein 20-jähriges Freitauch-Jubiläum habe, sieht man wie viel Spass es mir macht. Das sagt alles.

• Du bist vom Beruf Architekt – gibt es eine Gemeinsamkeit zwischen deinem Beruf als Architekt und dem Freitauchen?
Man braucht in gewissen Situationen bei beiden einen langen Atem 🙂 Nein Spass bei Seite. Das Freitauchen selber nicht, aber der Wettkampf. Ohne einen gewissen Biss erreicht man die Ziele nicht. Freitauchen bleibt mein Ausgleich im Leben.

• Mit Sicherheit hast du Bewunderer auf der ganzen Welt. Was kannst du deinen Fans mitgeben – falls diese sich eines Tages auf deine Spuren begeben möchten?
Es hat immer mehr Bewunderer was mich auch sehr freut. Ich glaube es ist wichtig in diesem Sport auf sich zu hören und immer an sich zu glauben und nie zu vergessen das es ein Extremsport ist. Gehe an deine Grenzen und nie über deine Grenzen.

Bild Sandra Vollmar


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