Die Kraft der PADI Community entwächst zu einem Großteil dem integrativen Charakter und der wunderbaren Vielfalt des Tauchsports. Jede einzelne Pro Story trägt zu einem Zusammenspiel von Handlungen bei, die positiv auf unsere Gemeinschaften wirken – in Bereichen wie Einflussnahme, Heilung, Zusammenarbeit, Inspiration, etc.
PADI Mitglieder engagieren sich für Vielfalt und Inklusion in der Tauchbranche und finden zugleich neue Möglichkeiten, um die Meere und die heilende Wirkung des Tauchens allen zugänglich zu machen. Folgend erfährst du mehr über einige dieser großartigen Menschen und das, was sie möglich machen.
Thomas Koch
Thomas Koch wuchs als taubes Kind in einer Familie Gehörloser auf, besuchte eine Schule für Gehörlose, ging dann auf eine Universität für Gehörlose und lebte in einer Welt der Gehörlosen. Seinen ersten Tauchgang machte er 1966 in Austin, Texas und entfachte damit seine Liebe zum Wasser – so sehr, dass er 2015 der erste gehörlose PADI Course Director wurde. „Ich liebe es, mit Haien zu tauchen und überall dort, wo ich anderen die Schönheit der Unterwasserwelt zeigen kann, sei es im Meer oder einem anderen Gewässer.“ berichtet Thomas.
Thomas hat eine wesentliche Rolle dabei gespielt, gehörlosen Menschen das Tauchen beizubringen und seit er Instructor ist, wuchs durch ihn die Gemeinschaft gehörloser Taucher stetig an. Bis heute hat er acht gehörlose PADI Instructors in den USA ausgebildet. „Ich freue mich total, wenn ich gehörlosen Menschen die Welt des Tauchens zeigen, ihnen etwas über unsere Meere beibringen und ihnen ihr Tauchbrevet verleihen kann.“ Thomas plant, weltweit gehörlose Instructors auszubilden, damit es allen gehörlosen Menschen möglich wird, das Tauchen zu erlernen. In seinem Unternehmen Aqua Hands erfahren gehörlose und der Gebärdensprache mächtige hörende Teilnehmer stets die komplette Kommunikation, über und unter Wasser.
Sacha Williamson
Sacha Williamson arbeitet seit über 22 Jahren in der Tauchbranche. Sie begann als Berufstaucherin und ist mittlerweile die erste in Neuseeland als PADI Freediver Instructor Trainer agierende Frau. Zudem ist Sacha PADI Mermaid Instructor. „Ich war immer auf oder im Meer.“ berichtet sie. „Als Kind verbrachte ich Tage damit, meinem Vater bei seiner Arbeit als Berufstaucher vom Boot aus zuzuschauen und seine aus der Tiefe aufsteigenden Luftblasen zu beobachten. Ich fühle mich zum Wasser hingezogen und besonders wohl, wenn ich mich darin befinde. Es ist wie eine Heimat.“
Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie sich mit Nachdruck für eine gesunde Zukunft unseres blauen Planeten einsetzt. Sacha widmet ihre Zeit vier größeren Projekten, von denen jedes eine beeindruckende Bilanz in Bezug auf die Bildung und das Heranführen junger Menschen zum Tauchen aufweist.
„Ich bin seit 5 Jahren ehrenamtlich für EFR (Experiencing Marine Reserves) tätig, wo ich jährlich Instructors und Freiwillige ausbilde sowie Sicherheits- und Trainingsprogramme durchführe.“ EMR ist ein nationales Programm, das Meeresschutz durch erlebnisorientiertes Lernen vermittelt. Das Te Kura Moana Programm des EMR unterstützt Schulen und Gemeinden, indem es praktische Erlebnisse im Meer bietet und somit der Gesellschaft kostenfrei Wissen und Bildung bietet.
Außerdem gehört Sacha zum Team von Papa Taiao, das junge Menschen dazu anleitet, ihren Lebensunterhalt als Unternehmer zu verdienen und zugleich etwas für unseren Planeten und die Menschen zu tun. Sie ist maßgeblich an der Unterstützung lokaler Schulen beteiligt, damit diese ihre Kapazitäten zur Durchführung von Nachhaltigkeitsprogrammen ausbauen können.
Überdies ist sie für Mountains to Sea Wellington aktiv. Das ist eine Organisation, die Schulen und Gemeinden im Großraum Wellington ansprechende Bildungsprogramme zu unseren Gewässern und Meeren anbietet. „Wir bringen den Menschen Naturverbundenheit bei, wir forschen und erkunden und fördern dadurch Verständnis und Kaitiakitanga (Obhut) für die Umwelt.“
Zusätzlich gehört Sacha zum Team von Freedive Aotearoa, wo man sich auf das soziale, ökologische und persönliche Wohlergehen konzentriert.
„Als 100 % AWARE Tauchschule kümmern wir uns um den Schutz der Unterwasserwelt und unternehmen etwas gegen die größten Bedrohungen für unsere Meere. Wir haben uns verpflichtet, für jeden Tauchschüler eine Spende für den Meeresschutz an die PADI AWARE Foundation zu entrichten. Wird deine Brevetierung bearbeitet, geht für dich eine Spende bei der AWARE Foundation ein. Wenn du deinen Kurs bei uns machst, trägst du automatisch etwas zum Schutz der Meere, der Tierwelt und des Planeten bei.
Aber wir wollen die Menschen auch dabei fördern, die Unterwasserwelt zu entdecken, zu staunen und ihr Selbstverständnis, ihre Stärke und Standhaftigkeit zu finden. Wir bieten Training und Erlebnisse für Freediving, Mermaiding und Survival-Apnoe an. Da das Tauchen in der Natur stattfindet, kann man dabei auf spielerische Weise die Beziehung zu sich selbst, seinen Mitmenschen und unserer Umwelt festigen.“

Carsten Schultz
Carsten Schultz arbeitet als PADI® IDC Staff Instructor in Aalborg, Dänemark. Mit seinem Tauchcenter Aalborg Dykkerskole und der gemeinnützigen Stiftung diving360.dk hilft er dabei, Barrieren im Tauchsport abzubauen. Der Glaube an das Mögliche bringt Carsten und sein Team von Instructors und Tauchern dazu, hunderte von Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Behinderungen zu helfen und dabei erstaunliche Fortschritte in der Heilung und im Wohlbefinden zu erreichen. Diving360.dk findet immer weitere Möglichkeiten, um das Tauchen zur Heilung einzusetzen und liefert inspirierende Beispiele für das lebensbereichernde Potenzial des Tauchens.
„Nachdem ich 2004 Divemaster wurde, begann ich mit Kindern in besonderer Betreuungssituation zu arbeiten. Ich erlebte, wie sie vom Tauchen profitierten, ihr Glauben an sich selbst wurde gestärkt und es verlieh ihnen eine Art von Ruhe, die auch ich vom Tauchen kenne. Ich überlegte was wäre, wenn die positiven Auswirkungen auf das Wohlbefinden, die ich empfinde, für Menschen mit Problemen wie ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) noch stärker wären? Ich wollte das näher erkunden und herausfinden, ob Tauchen sich als Therapie für diese Menschen eignen würde. Wir erkannten schon bald, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen vom Tauchen mit adaptiven Techniken und der richtigen Ausrüstung profitieren. Da dafür jedoch meist Einzelunterricht nötig ist, ist es teuer und die Menschen, denen es wirklich helfen würde, haben nur selten das Geld dafür. Mit der Gründung von Diving360.dk arbeiten wir daran, die finanziellen Mittel zu sammeln, um Kosten zu decken, damit möglichst viele Menschen das Tauchen als Therapie ausprobieren können. Die Stiftung unterstützt auch die Forschung und unser nächstes Programm richtet sich an Kinder mit ADHS, um weitere Einblicke zu erlangen und zu erforschen, wie das Tauchen ihnen helfen kann.
Wir hoffen, mehr darüber offenzulegen, was das Tauchen für die geistige und körperliche Gesundheit tun kann und wir wollen enger mit Universitäten, Krankenhäusern, Physiotherapeuten und anderen Fachleuten zusammenarbeiten. Was wäre, wenn der Arzt zukünftig Tauchunterricht anstatt Tabletten verschreibt?“
Adam Sellars
Adam Sellars ist australischer Freitaucher. Er nutzt das Freitauchen und seine Erfahrungen damit, um anderen Menschen beim Umgang mit Alltagsstress und Belastungen zu helfen.
„Ich habe 2017 mit dem Pressure Project begonnen.“ berichtet Sellars. „Schon immer wollte ich möglichst vielen Menschen dabei helfen, auf ihren Körper und Geist zu achten und ihnen Mut verleihen, die Tiefen der Meere zu erkunden. Aber auch, aus eigener Kraft ihre Träume zu erfüllen und ein gesundes, ruhiges Leben zu führen. Ich arbeite täglich mit Sportlerteams, Unternehmen und Privatpersonen und ich liebe es, meine Erfahrung weiterzugeben, wie ich es geschafft habe, mich innerhalb von 12 Monaten von Depressionen und Angstzuständen zu lösen und zum australischen Vertreter bei den Weltmeisterschaften zu werden.
Durch das Freitauchen habe ich erkannt, wie mein Gehirn unter Stress und Druck funktioniert. Durch Yoga und Meditation, die bei dieser Sportart dazugehören, lernte ich, meine Emotionen zu steuern, um mit einem Atemzug tief zu tauchen. Ich konnte dadurch aber auch Kontrolle über mein Leben an Land gewinnen. Beim tiefen Freitauchen lernen wir, das Nervensystem vor dem Tauchgang zu beeinflussen, um ruhig zu bleiben. Wenn also im Alltag negative, emotionale Reaktionen aufkommen, können wir einfach unseren Atem nutzen, um unser Nervensystem und unseren Gefühlszustand zu beeinflussen. Je häufiger man das macht, umso besser wird man dabei und im Wesentlichen kann man so durch die Kontrolle des Stresslevels Angst und Depressionen bändigen.“
